Wie wirkt sich Demenz auf die Psyche der Angehörigen aus?

Wie wirkt sich Demenz auf die Psyche der Angehörigen aus?

Demenz ist eine komplexe Erkrankung, die nicht nur den Betroffenen betrifft, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die Angehörigen hat. Wie wirkt sich Demenz auf die Psyche der Angehörigen aus? Diese zentrale Frage ist von großer Bedeutung, da Angehörige oft zu den Hauptbetreuern und Unterstützern im Alltag werden. In diesem Artikel beleuchten wir die psychischen Belastungen, mit denen Angehörige von Demenzkranken konfrontiert sind, und bieten hilfreiche Tipps zur Bewältigung dieser Herausforderungen.

Einleitung

Wenn ein geliebter Mensch an Demenz erkrankt, verändert sich das Leben für alle Beteiligten. Die Ungewissheit und Traurigkeit, die mit dem Verlust von Erinnerungen und der Selbstständigkeit einhergehen, können auch die psychische Gesundheit der Angehörigen stark belasten. Diese Belastungen können sich in Form von Stress, Angst und Traurigkeit äußern.

Es ist wichtig, die verschiedenen Aspekte zu verstehen, die die Psyche der Angehörigen beeinflussen, um passende Unterstützung und Bewältigungsstrategien zu entwickeln. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über die spezifischen Herausforderungen, mit denen Angehörige konfrontiert sind, und wie sie eine positive Bewältigung entwickeln können.

Die emotionalen Belastungen durch Demenz

1. Gefühle von Trauer und Verlust

Der Verlauf einer Demenzerkrankung ist oft schleichend. Angehörige erleben häufig eine Art „vorweggenommenen Verlust“. Dies bedeutet, dass sie schon frühzeitig um die Erinnerungen und die Persönlichkeit des Erkrankten trauern. Diese Trauer kann sich in verschiedenen Formen äußern, zum Beispiel in:

  • Anhaltender Traurigkeit: Angehörige fühlen sich oft traurig, weil sie den Verlust des vertrauten Familienmitglieds erleben.
  • Angst vor der Zukunft: Die Ungewissheit darüber, wie die Erkrankung weiterverläuft, kann zu exzessiver Sorgen um den Erkrankten und die eigene Zukunft führen.
  • Schuldgefühle: Viele Angehörige empfinden Schuld, wenn sie Momente haben, in denen sie an den Belastungen verzweifeln oder denken, sie könnten besser mit der Situation umgehen.

2. Stress und Überforderung

Die Verantwortung für die Pflege eines Demenzkranken kann erdrückend sein. Angehörige sehen sich oft mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert:

  • Alltagsorganisation: Zu den täglichen Aufgaben gehört das Management von Arztterminen, Medikamenten und Therapiefolgen.
  • Emotionale Unterstützung: Angehörige müssen nicht nur für sich selbst da sein, sondern auch emotional stabil für den Erkrankten.
  • Körperliche Anstrengungen: Je nach Verlauf der Erkrankung kann die Pflege auch körperlich sehr anspruchsvoll sein.

Diese Überforderungen können zu physiologischen Symptomen führen, wie:

  • Schlafstörungen
  • Erhöhtem Blutdruck
  • Psychischen Erkrankungen, wie Depressionen oder Angststörungen

Soziale Isolation

Ein häufig unbeachteter Aspekt der Demenzbetreuung ist die soziale Isolation der Angehörigen. Aus unterschiedlichen Gründen kann sich das soziale Leben der Betroffenen stark reduzieren:

  • Wegfall von sozialen Aktivitäten: Angehörige haben oft wenig Zeit oder Energie, um soziale Kontakte zu pflegen.
  • Stigmatisierung: In manchen Fällen vermeiden Freunde und Bekannte den Kontakt, da sie nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen.
  • Unverständnis: Angehörige fühlen sich von ihrem Umfeld oft nicht genug verstanden oder unterstützt.

Diese Isolation kann das Gefühl der Einsamkeit verstärken und die psychischen Belastungen erhöhen.

Bewältigungsstrategien

1. Austausch und Unterstützung suchen

Eine der wirksamsten Strategien zur Bewältigung der psychischen Belastungen ist der Austausch mit anderen, die in ähnlichen Situationen sind. Selbsthilfegruppen und Online-Foren bieten Angehörigen die Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen und emotionales Feedback zu erhalten. Organisationen wie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft bieten Unterstützung und Ressourcen für Angehörige.

2. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Psychologen oder Psychotherapeuten können wertvolle Unterstützung bieten. Es gibt auch spezielle Beratungsstellen für Angehörige von Demenzkranken, die praktische Informationen und emotionale Unterstützung bieten.

3. Eigene Bedürfnisse ernst nehmen

Angehörige müssen lernen, auch auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten. Dazu gehören:

  • Zeit für sich selbst: Planen Sie regelmäßig Auszeiten ein, um sich zu erholen.
  • Hobbys und Interessen pflegen: Nehmen Sie sich Zeit für Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten.
  • Gesunde Lebensweise: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung, um physisch und psychisch stark zu bleiben.

Umgang mit dem Erkrankten

1. Kommunikation auf Augenhöhe

Der Umgang mit einem demenzkranken Angehörigen erfordert spezielle kommunikative Fähigkeiten. Es ist wichtig, ruhig und geduldig zu bleiben, auch wenn die Kommunikation manchmal frustrierend sein kann. Nutzen Sie einfache Sätze und Gesten, um sicherzustellen, dass Ihr Angehöriger Sie versteht.

2. Positive Erinnerungen aktivieren

Versuchen Sie, positive Erinnerungen und Erlebnisse hervorzuholen. Alte Fotos oder gemeinsame Geschichten können helfen, Gefühle der Zugehörigkeit und Sicherheit zu schaffen.

Lebensqualität trotz Demenz

1. Struktur im Alltag

Eine geordnete Umgebung und feste Tagesstrukturen können dazu beitragen, das Vertrauen des Erkrankten in den Alltag zu stärken. Kleinere Routineaufgaben und festgelegte Zeiten für Mahlzeiten und Aktivitäten können den Tagesablauf erleichtern.

2. Unterstützung von außen

Zögern Sie nicht, externe Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen, um Entlastung zu schaffen. Dies können beispielsweise Tagespflegeeinrichtungen oder ambulante Pflegedienste sein. Solche Dienste können nicht nur dem Erkrankten helfen, sondern auch Ihnen als Angehörige Entlastung bieten.

Fazit

Wie wirkt sich Demenz auf die Psyche der Angehörigen aus? Die Auswirkungen sind tiefgreifend und betreffen nicht nur die unmittelbaren Betroffenen, sondern auch das Umfeld. Die emotionalen und psychischen Belastungen sind umfassend; jedoch gibt es zahlreiche Strategien, um den Herausforderungen besser zu begegnen. Austausch, professionelle Hilfe und die Achtsamkeit auf eigene Bedürfnisse sind entscheidend für das Wohlbefinden der Angehörigen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass es in Ordnung ist, Hilfe zu suchen und sich selbst Zeit zur Erholung zu gönnen. Die Pflege eines demenzkranken Angehörigen kann eine große Herausforderung darstellen, aber mit den richtigen Strategien und Unterstützungsangeboten ist es möglich, die psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten und Lebensqualität zu gewährleisten.

Durch das Verständnis dieser Themen und die Implementierung praktischer Lösungen können Angehörige sowohl für sich selbst als auch für ihre demenzkranken Angehörigen eine positive und unterstützende Umgebung schaffen.

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